Patchwork - Grundausstattung
Inhaltsverzeichnis:
- Welche Nähmaschine
- Welcher Stoff und welches Vlies
- Welches Garn
- Welches Patchworkzubehör ist noch wichtig
1. Welche Nähmaschine:
Welche Nähmaschine soll ich kaufen? Diese Frage stellen sich viele Anfänger, die mit dem Nähen zu Hause anfangen.
Die traditionellen, mechanischen Nähmaschinen haben beim Preis die Nase vorn. Sie sind nicht nur günstiger in der Anschaffung, sondern auch von der Funktionsweise her einfacher als die komplexen Nähmaschinen.
Auch nicht unwichtig: Mechanische Maschinen haben den Ruf robuster und langlebiger zu sein. Und falls etwas kaputt geht, lässt es sich unter Umständen sogar selbst reparieren. Die digitalen Nähmaschinen dagegen gelten wegen ihrer Technik als störanfälliger. Ich rate dir, die Nähmaschine beim Fachhändler zu kaufen! Der Fachhändler berät dich und hilft das richtige Modell zu wählen und er gibt dir auch eine kleine Einweisung dazu. Er nimmt sich Zeit für deine Fragen und repariert die Maschine, wenn sie kaputt ist! Spätestens alle 1 1/2 Jahre sollte die Maschine zur Inspektion. Dort werden alle Teile von Flusen und Staub gereinigt und eventuell Verschleißteile gewechselt.
2. Welcher Stoff und welches Vlies:
Fast alle Patchworkstoffe bestehen aus 100% Baumwolle. Diese sind leicht zu verarbeiten, waschbar, strapazierfähig und langlebig. In der Regel sind Naturfasern besser als Synthetikstoffe, besonders wenn viel gebügelt und gepresst werden muss.
Stoff aus 100% Leinen wirkt natürlich. Leinen ist aber mitunter schwierig zu verarbeiten, da es locker gewebt ist und sich deshalb leicht auflöst. Die am besten geeigneten Wollstoffe sind glatt und leicht gewebt. Diese gibt es in vielen Unifarben und mit gewebten Mustern. Aus Seide entstehen oft wunderschöne Quilts. Sie ist leicht zu bügeln und angenehm zu verarbeiten. Leider ist sie sehr rutschig und franst leicht, deshalb ist Seide für Anfänger nicht zu empfehlen. Manche Synthetikstoffe sind für Patchwork durchaus geeignet, lassen sich jedoch nicht so gut verarbeiten. Der große Vorteil von diesen Stoffen ist, dass sie meist problemlos waschbar sind.
Vorwaschen oder nicht vorwaschen? Bei der Frage, ob man Stoffe vorwaschen sollte oder nicht, spalten sich die Geister der Quilter.
Für beides gibt es Argumente: Beim Vorwaschen entfernst du eventuell chemische Rückstände, es verhindert das Ausbluten und ungleichmäßiges Einlaufen des fertigen Stück und du testest dabei die Haltbarkeit des Stoffes. Beim Nicht Vorwaschen sparst du Ressourcen, du sparst Zeit und du hast kein Stoffverlust, welcher beim Waschen durch ein Auflösen des Gewebes entstehen kann. Wenn du nur hochwertige, spezielle Patchworkstoffe verarbeitest, so besteht kaum die Gefahr, dass sie ausbluten oder ungleichmäßig schrumpfen.
Welches Vlies solltest du verarbeiten? Ein Vlies ist ein wesentlicher Bestandteil eines Quilts. Ob Baumwollvlies oder Volumenvlies aus Synthetik, hier kommt es immer auf das jeweilige Modell an. Jedes Vlies hat seine besondere Eigenschaft.
Das Polyestervlies schrumpft nicht, kann in der Waschmaschine gewaschen werden und trocknet leicht. Es ist unempfindlich gegen Motten und Schimmel, ist leicht und in verschiedenen Stärken erhältlich. Es neigt jedoch dazu, durch das Gewebe des Oberstoffes zu kriechen, was man Durchfusseln nennt. Es ist auch nicht so Atmungsaktiv wie Vlies aus Naturfaser.
Baumwollvlies ist Ideal für kleine Projekte und läßt sich gleichmäßiger quilten. Es ist waschbar, doch schrumpft um 3-5% und sollte deshalb vorgewaschen werden, damit der fertige Quilt später nicht schrumpft.
Seidenvlies ist leicht, warm und flexibel.Es eignet sich für Seidenquilts und kann von Hand gewaschen werden. Seidenvlies ist teuer und empfindlich gegen Sonneneinstrahlung.
Wollvlies wärmt und isoliert, absorbiert Feuchtigkeit und hält Hitze ab. Es ist deutlich dünner als andere Vliese, bleibt aber schön voluminös.
Polyester-Baumwollvlies verleiht dem Polyestervlies die Atmungsaktivität und vermindert das Durchfusseln von Fasern. Es ist waschbar, kann aber etwas schrumpfen, weswegen es vorgewaschen werden sollte.
Aufbügelbares Vlies erspart das Heften der Lagen und muss nicht vorgewaschen werden. Es eignet sich besonders gut für das Maschinenquilten.
Dünnes, leichtes Vlies eignet sich ideal für Quilts, die als Wandquilts Verwendung finden. Stärkeres Vlies mit mehr Volumen ist eher für Tagesdecken zu empfehlen.
3. Welches Garn:
Zum Nähen und Quilten solltest du nur Markengarne aus 100% Baumwolle oder Polyester verwenden. Bei Billigware reißt der Faden schnell ab und durch die oftmals rauhe Struktur des Garnes wird die Nähmaschine starkt verschmutzt. Wähle zum Nähen und Quilten eine neutrale Garnfarbe (den Farbton der einfarbigen Zwischenstreifen aufzugreifen ist oft eine gute Wahl) und verwende das gleiche Garn auch als Unterfaden.
4. Welches Patchworkzubehör:
Am Anfang benötigst du für die Fertigung von kleinen Quilts nicht viel Werkzeug. Dazu zählen ein Rollschneider, eine selbstheilende Schneidematte, ein Patchworklineal, Stecknadeln und Nähnadeln.
Weiterhin benötigst Du:
- Maßband
- Sicherheitsnadeln
- Nähnadeln zum Handnähen
- wasserlöslichen Farbstift
- Bügeleisen, Bügelbrett und eine Stoffschere
Alle übrigen Hilfsmittel kommen später – Schritt für Schritt dazu.
Der Rollschneider:
Wähle einen Rollschneider mit einer Klinge von 45 mm oder 60 mm Durchmesser, der bequem in der Hand liegt. Die Klingen sollten nach zwei oder spätestens nach drei Projekten gewechselt werden. Die Klingen des Rollschneiders sind extrem scharf und sollten deshalb vorsichtig behandelt werden.
Ab und zu sollte der Rollschneider vorsichtig auseinandergenommen und von Fäden und Fusseln gereinigt werden.
Die Schneidematte:
Diese Unterlage ist unbedingt notwendig, wenn Stoffe mit dem Rollschneider zugeschnitten werden. Das Material der Matte ist selbstheilend, das heißt die Schnitte auf der Oberfläche schließen sich wieder.
Achte beim Kauf einer Schneidematte, dass Ziffern und Zentimeter-Rasterlinien gut zu erkennen sind. Oftmals sind auf der Unterseite die Maße in Inch aufgezeichnet, solltest du Anleitungen in Inch verwenden. Die Matte sollte 60 x 90 cm groß sein, mindestens aber 45 x 60 cm. Eine große Matte spart Zeit und hilft beim genauen Zuschnitt.
Das Patchworklineal:
Durchsichtige Quiltlineale aus Plastik gibt es in vielen Formen und Größen. Als Grundausstattung ist das 15 x60 cm Lineal mit den verschiedenen Winkelmarkierungen unverzichtbar.
Hiermit lassen sich Streifen über die gesamte Stoffbreite (Stoff liegt doppelt) und viele andere Teile perfekt zuschneiden. Dieses Lineal gibt es auch in Inchmaßen. Falls du ein Lineal mit Ich-Angaben verwendest: 1 ich entspricht ca. 0,25 cm. Zum Zuschneiden kleiner Stoffteile verwende ich oft ein 10 x 45 cm großes Lineal.
Die Stecknadeln:
Zum Zusammenstecken von Stoffteilen sollten nur gute, rostfreie Stecknadeln verwendet werden. Ich benutze Stecknadeln mit flachen Plastikkopf (Blumenkopfnadeln) oder mit winzigen Glaskopf.
Die Nähmaschinennadel:
Nadeln gibt es in verschiedenen Größen und Typen. Wähle Universalnadeln mit einer Stärke von 70/10 bis 80/12. Bei Baumwoll-und Leinenstoffen leisten sie gute Arbeit. Zum Quilten mit der Maschine sind dagegen die dickeren (90/14) Maschinenquiltnadeln optimal. Da Nadeln rasch stumpf werden, solltest du sie unbedingt nach acht bis zwölf Nähstunden ersetzen. Eine stumpfe Nadel beeinträchtigt die Stichqualität.
Fazit
Patchworkzubehör kann so vielfältig sein. Deshalb solltest du unbedingt ein wirklich ausführliches und übersichtliches Buch zu allen Fragen und Belange des Patchwork in deiner Büchersammlung hinzufügen. Zum Beispiel ein Buch von Elisabeth Hartman „Die Grundlagen des Patchwork“, erhältlich bei amazon.
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