Das Quiltsandwich und die Nahtzugaben
Hast Du schon einmal ein Patchworkmuster genäht und anschließend festgestellt, dass die fertigen Blöcke größer oder kleiner waren als erwartet? Schuld daran könnten unter anderem zu schmale oder zu breite Nahtzugaben gewesen sein.
INHALTSVERZEICHNIS
- Nahtzugabenbreite
- Stichqualität
- Stecken
- Bügeln
1. Nahtzugabenbreite
Das exakte Einhalten der Nahtzugaben ist mit entscheidend für ein gelungenes Patchworkmuster. Viele Quilter orientieren sich dazu an der Breite des Geradstichfußes ihrer Nähmaschine. Beachte jedoch, dass die Breite von Nähfüßen variiert und von der angegebenen Nahtzugabenbreite abweichen kann. Im deutschen beträgt die Breite beim Patchwork 0,75cm und im englichen ist das Maß 1/4 Inch = 2,54 cm. Diese Kinderdecke ist mit einer Nahtzugabe von 1/4 Inch gearbeitet.
Ehe Du ein Projekt in Angriff nimmst, solltest Du anhand einiger Stoffreste Nähte mit gleichmäßig breiten Nahtzugaben üben. Nähe dazu zwei 5x5cm große Stoffquadrate aneinander, bügel die Nahtzugaben auf eine Seite und überprüfe die Breite. Falls Du bei dieser Übung mit deinem regulären Geradstichfuß nicht zurechtkommst, ersetze diesen durch einen speziellen Viertelinchfuß (Patchworkfuß), der manchmal auf einer Seite eine Führung aufweist. Alternativ kannst Du mittels Lineal und Kreppklebeband eine Führungslinie auf der Stichplatte deiner Nähmaschine anbrigen. Probiere es dir aus, welche Lösung sich am besten bewährt.
2. Stichqualität
Wähle zum Nähen eine kleine bis mittlere Stichlänge. Ich bevorzuge die Einstellung 2 bis 3 auf meiner Maschine, was etwa 12 Stiche auf 2,5 cm entspricht. Mache eine Probenaht auf einem Stoffrest und korrigiere eventuell die Einstellung, ehe Du mit dem Nähen des Quilts beginnst.
Kräuselt sich die Arbeit auf der Oberseite und ist der Unterfaden zu einer Linie straff gezogen, so ist meistens die Fadenspannung zu stark. Bilden Ober-und Unterfaden dagegen Schlaufen, kann die Fadenspannung zu schwach sein. Schaue beim Korrigieren der Fadenspannung in die Bedienungsanleitung deiner Nähmaschine.
BEVOR DU DIE FADENSPANNUNG KORRIGIERST …
Wenn meine Stiche misslingen, wechsle ich immer zuerst die Nadel aus, selbst dann, wenn ich noch nicht lange damit genäht habe. ( Auch eine brandneue Nadel kann unsaubere Stiche ergeben). Nadeln leisten eine Menge Arbeit und schon die kleinste Beschädigung kann sich negativ auswirken.
Was Du außerdem überprüfen solltest, ist das Garn. Es ist äußerst wichtig, hochwertiges Garn zu verwenden. Ein qualitativ hochwertiges Garn kann die Stichqualität sehr verbessern. Zu kaufen bekommst Du diese zum Beispiel bei www.schneidereibedarf-werner.de.
Nicht zuletzt lohnt es sich ein Blick auf die Unterfadenspule zu werfen. Nimm dazu die Spulenkapsel aus der Maschine und vergewissere dich, dass sich keine Fadenreste darin verfangen haben und alles von Flusen sauber ist. Überprüfe, ob der Faden sauber aufgewickelt ist und setze dann die Spulenkapsel wieder ein.
3. Stecken
Ich stecke fast alles vor dem Nähen. Dazu schiebe ich auf beiden Seiten jeder Nahtzugabe Stecknadeln durch alle Stofflagen. Liegen die Nahtzugaben weiter auseinander, bringe ich dazwischen ein oder zwei Stecknadeln an.
Platziere ein Nadelkissen neben deiner Maschine und entferne die Stecknadeln beim Nähen. Das viele Stecken mag zwar langweilig sein, doch es dient der Genauigkeit.Du wirst es beim Ergebnis sehen.
TIPP: Beim Zusammennähen eines ungepatchten Teils (zum Beispiel eines Zwischenstreifens) und eines gepatchten Blocks sollte der gepatchte Block stets oben liegen. So hast Du dessen Nahtzugaben im Blick und kannst verhindern, dass sie durch den Untertransporteur der Maschine verzogen werden.
4. Nahtzugaben bügeln
Am Anfang meines Patchwork daseins habe ich meine Nahtzugaben paarweise nach links und nach rechts gebügelt, so wie auf den Bildern zu sehen. Es ist einfacher. Jetzt bügele ich meine Nahtzugaben auseinander. Das ist zwar aufwendiger, als sie paarweise zur Seite zu bügeln, doch es lohnt sich. Die Blöcke werden dadurch exakter, liegen flacher und lassen sich leichter vollflächig mit der Maschine quilten.
Die Arbeit mit der rechten Seite nach unten auf das Bügelbrett legen und die Nahtzugaben mit dem Zeigefinger auseinanderdrücken. Die Naht mit der Bügeleisenspitze nachfahren. Dann das Bügeleisen mit der ganzen Fläche auf die Nahtzugaben stellen und mit wenig Dampf fest andrücken. Die Arbeit wenden und die Vorderseite behutsam bügeln.
Bei langen Nähten lege ich die Arbeiten zuerst mit der rechten Seite nach oben auf das Bügelbrett und bügele die Nahtzugaben auf eine Seite. Dann wende ich die Arbeit und bügele die Nahtzugaben auseinander.
Wie auch bei den meisten Dingen führen auch beim Patchen und Quilten viele Wege zum Ziel.
Denke immer daran, dass sich jeder einzelne Arbeitsschritt bewältigen lässt. Vielleicht musst Du einmal Stiche auftrennen und neu Nähen.
Oder Das Werk weißt am Schluss ein paar Falten auf oder es ist schiefer als erwartet.
Aber es ist unwahrscheinlich, dass der Quilt oder der Tischläufer am Ende unbrauchbar ist.
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