Patchwork - Das perfekte Zubehör

Ohne hochwertiges Arbeitsmaterial würde das Nähen nicht einmal halb so viel Spaß machen . . .

Viele wählen am Anfang das falsche Material, weil es zum Beispiel im Angebot ist. Das ist verständlich – aber falsch gedacht!
Mit diesem Zubehör wird Ihnen das neue Hobby kaum Spaß machen, weil es völlig ungeeignet ist und Misserfolge vorprogrammiert sind.

Darum ist es so wichtig, mit den richtigen Werkzeugen zu starten! 

Was sind nun die wichtigsten Dinge beim Patchworken?

Nun ja:

  • Die richtige Nähmaschine
  • Die richtigen Stoffe und das richtige Vlies
  • Das richtige Garn
  • Das richtige Patchworkzubehör

Die richtige Nähmaschine:

Meines Erachtens reichen beim Patchworken preisgünstige Einsteigermaschinen völlig und lange aus. Sie bieten in der Regel alle Stiche und Funktionen, die man beim Patchworken benötigt. Wichtig ist nur, dass man sie beim Fachhändler kauft!!!!!!!!!! Nicht im Internet, nicht bei Tchibo oder im Aldi!!!!!
Der Fachhändler berät und hilft das richtige Modell zu wählen. Und zeigt auch, wie man mit der Maschine umgeht. Repariert die Maschine, wenn sie kaputt ist und hat Zeit für Sie!
Eine anonym im Internet gekaufte Maschine ist einfach da und Sie müssen damit klar kommen. Aber Anfangsschwierigkeiten sind vorprogrammiert. Die mitgelieferten Handbücher scheinen in chinesischer Sprache verfasst zu sein und helfen wird Ihnen keiner!

Die richtigen Stoffe:

Bitte vermeiden Sie unbedingt, die Verarbeitung verschiedener Stoffqualitäten in einer Patchworkarbeit. Damit meine ich z. B. neue Baumwollstoffe, Polyesterstoffe (z. B. alte Gardinen), Seide, Jersey, Jeansstoffe, Kordstoffe oder ähnliches. Ein Materialmix ist aufgrund der verschiedenen Materialeigenschaften sehr schwer zu verarbeiten. Und so ist der Erfolg zweifelhaft – insbesondere bei Patchworkanfängern! Nach der ersten Wäsche kann es noch schlimmer kommen, wenn z. B. die Restkrumpfung (Einlaufen) der Stoffe unterschiedlich und damit die Patchworkarbeit völlig verzogen ist. Schade um die viele Arbeit! Wählen Sie also nur Baumwollstoffe einer Qualität! Damit will ich nicht sagen, dass es sich dabei um Patchworkstoffe handeln muss.
Zweifelsohne sind Patchworkstoffe am besten geeignet – insbesondere, wenn man später von Hand quilten möchte. Da sich aber die Baumwollstoffqualitäten von Hersteller zu Hersteller deutlich unterscheiden, sollten sie den Fachhändler unbedingt nach gleichen Qualitäten der verschiedenen Stoffdesigns befragen. Falls das nicht möglich ist, dann am besten erst einmal ein Stoffpaket wählen. Stoffpakete haben den Vorteil, dass i.d.R. Stoffe gleicher Qualitäten, mit abgestimmten Farben und Mustern zusammengestellt sind.

Das richtige Garn:

Gleichgültig ob Sie nun mit Patchworkstoffen, Westfalenstoffen oder Dekostoffen aus Baumwolle loslegen:
arbeiten Sie mit einem reißfesten und nähsicheren Polyestergarn, das für feine und mittelschwere Stoffe ausgelegt ist. Ich verwende gerne das Madeira Aerofil Garn 120.
Mit preisgünstigen Garn habe ich persönlich schlechte Erfahrungen gemacht!
Denn das Garn riss ständig.

Das richtige Patchworkzubehör:

Als Patchworkanfänger braucht man nur 5 Dinge – und schon hat man für lange Zeit vollkommen ausreichendes und vor allen Dingen auch das richtige Patchworkzubehör. Mit den richtigen Dingen vermeiden sie am Ende teuere Doppelkäufe und man ist dem Patchworkerfolg einen großen Schritt näher gekommen. Während man in der Bekleidungsnäherei Stoffe mit einer Stoffschere zuschneidet, schneidet man beim Patchworken die Stoffe mit einem Rollschneider:
nur so kann man wirklich gerade und genaue Schnitte anfertigen und millimetergenaue Stoffstreifen, Quadrate, Rechtecke und Dreiecke anfertigen. Ein Rollschneider sieht aus wie ein Pizzamesser: eine messerscharfe runde Klinge, die mit einem Führungshebel über den Stoff geschoben wird und ihn so durchschneidet.

Damit man beim Schneiden nicht den guten Tisch beschädigt und die Klinge lange scharf bleibt, braucht man eine Rollschneider Unterlage  – die sogenannte selbstheilende Schneidematte. Passgenaues Zuschneiden erfordert dann Drittens noch ein Patchworklineal.

Weiterhin brauchen Sie:

  • Rostfreie, feine Stecknadeln – am besten mit Kopf
  • die richtige Nähmaschinen Nadel
  • Maßband
  • Sicherheitsnadeln
  • Nähnadeln zum Handnähen
  • wasserlöslicher Farbstift
  • Bügeleisen und Stoffschere wird ja jeder schon haben

Alle übrigen Hilfsmittel kommen dann später – Schritt für Schritt nach.

Der richtige Rollschneider:

Rollschneider gibt es in verschiedenen Größen und von verschiedenen Anbietern.
Jede Rollschneidergröße hat eine bestimmte Verwendung.
Einem Anfänger empfehle ich einen Rollschneider mit einem Klingendurchmesser von 45 mm.
Er ist der Universalrollschneider mit dem man viele Anwendungszwecke erfolgreich erfüllt.

Die richtige Schneidematte:

Die richtige Schneidematte sollte selbstheilend sein. Die meisten Schneidematten bestehen aus PVC Schichten. So sind sie weich genug, um dass die Schneideklinge beim Schneiden nicht stumpf wird und sich die Rillen, die beim Schneiden auf der Matte entstehen, wieder zusammen ziehen können– also lange Zeit keine „Spurrillen“ entstehen. Wichtig ist, dass auf Ihrer Schneidematte zumindest eine quadratische Maßeinteilung in cm und 45° Linien gedruckt sind. Diese brauchen Sie zusammen mit Ihrem Patchworklineal, um exakte Stoffstreifen, Stoffquadrate  und –Dreiecke zu zuschneiden. Und dann kommt es noch auf die Größe der Schneidematte an. Die Schneidematte sollte mindestens 45 cm x 60 cm groß sein. Sie ist dann groß genug, um damit hälftig gefaltete Patchworkstoffe (gefaltet ca. 55 cm breit) in Streifen zu schneiden.

Das richtige Patchworklineal:

Einige Patchworkanfänger glauben, dass ein normales Lineal ausreichend sei.
Gut – man kann mit ihm gerade Schnitte machen. Ein Patchworklineal kann aber viel mehr:

Es wird gleichzeitig zum Messen und zum Schneiden benötigt. Darum ist ein Patchworklineal auch 15 cm breit und aus durchsichtigem Kunststoff. Auf dem Kunststoff ist eine Metrik aufgebracht, die uns hilft, exakte Stoffstreifen in z. B. genau 5cm Breite oder 9 cm Breite oder 15 cm Breite zu zuschneiden. Und genau mit den Stoffstreifenschneiden über die Stoffbreite hinweg beginnt man bei den meisten Patchworkprojekten.
Danach werden die Stoffstreifen in Quadrate, Rechtecke oder Dreiecke unterteilt. Und dafür benötigt man die Winkellinien auf dem Patchworklineal. Viele Patchworkzubehör Startersets beinhalten ein Patchworklineal mit der Abmessung 15 cm x 30 cm. Das ist aber viel zu kurz!!!!
Wie gesagt: fast jedes Patchworkprojekt beginnt mit dem Schneiden von Stoffstreifen über die gesamte Stoffbreite.
Patchworkstoffe liegen 110 cm breit und werden hälftig gefaltet – sind dann also nur noch ca. 55 cm breit. Mit einem Lineal von 15 x 60 cm kann man den gefalteten Stoff gut in Streifen schneiden. Mit einem Lineal von 15 x 30 cm müsste man den Stoff noch einmal falten. Das heißt, es liegen dann 4 Stofflagen aufeinander, die gleichzeitig geschnitten werden müssen. Und das ist bei den meisten Patchworkanfängern oft problematisch: das Lineal verrutscht, die Stoffe verrutschen, die Schnitte sind nicht mehr exakt und beim späteren Zusammennähen passt nichts mehr zusammen!
Früher oder später werden sie es sowieso kaufen und das kleine Lineal nur noch in Ausnahmefällen verwenden.

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Die richtigen Stecknadeln:

Sie werden jetzt sicherlich sagen: „Warum Stecknadeln – die habe ich doch schon!“
Ja, wir alle haben Stecknadeln zu Hause – und wenn es die Nadeln sind, die im neuen Oberhemd von Mann, Sohn oder Opa steckten. Bitte prüfen Sie Ihre Stecknadeln auf folgende Eigenschaften:
Die Stecknadeln müssen rostfrei sein! Beim Patchworken wird oft mit Dampf gebügelt und auch wenn die Einzelteile mit Stecknadeln erst nur fixiert sind.
Gibt dabei ihre Stecknadel Rost in den schönen, teuren Stoff ab, dann ist das wirklich schade – denn Rostflecken sind nur sehr schwer zu entfernen.

Die Stecknadeln müssen sehr fein und spitz sein, weil Sie:

  • mit feinen Stoffen arbeiten und dicke Nadeln den Stoff zerstechen
  • mit feinen Stecknadeln die Stoffe auch exakter fixieren können
  • aufgrund der besonderen Stecktechnik beim Patchworken mit der Nähmaschine über die Stecknadeln nähen.

Die Nähmaschinennadel schiebt die dünne Stecknadel sozusagen an die Seite.
Das kann sie bei dicken Stecknadeln aber nicht immer und trifft die Nadel. Dann kommt es zum Nähmaschinennadelbruch!
Die Stecknadeln sollten eine Länge von 3,6 cm und einen hitzebeständigen Glaskopf haben. Glaskopf deswegen, weil Sie sie dann besser entfernen können (insbesondere wenn Sie lange Fingernägel haben) und hitzebeständig, weil Sie oft Bügeln müssen, wenn die Nadeln noch die Stoffe fixieren.

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Die richtige Nähmaschinennadel:

Beim Patchworken arbeiten wir mit leichten Baumwollstoffen. Die dürfen Sie auf keinen Fall mit einer dicken Jeansnadel nähen. Denn so zerstören Sie den Stoff – die Naht sieht katastrophal aus, wenn nicht sogar Ihre Nähmaschine anfängt zu spinnen.
Zum Patchworken empfehle ich die Schmetz Universal Nähnadel mit der Stärke 70. Sie ist dünn und spitz und gleitet durch den Stoff, ohne ihn zu zerstören.

Aber Achtung: Auch, wenn die richtige Nähmaschinennadeln eingesetzt ist, kann sie trotzdem schlechte Nähresultate abliefern! Nähnadeln werden im Laufe der Zeit stumpf – entweder durch die ganz normale Abnutzung oder wenn man sie für andere Zwecke eingesetzt hat (z.B. über Papier nähen). Und stumpfe Nadeln, genauso wie falsche Nadeltypen, können den Stoff zerstören!!!!

Wenn Sie also nach langer Zeit wieder mit dem Nähen beginnen möchten, dann zuerst den verwendeten Nadeltyp prüfen und danach einmal Probenähen. Wenn das Resultat nicht zufriedenstellend ist, dann unbedingt die Nähnadel austauschen!

So, das wäre jetzt erst einmal das Allerwichtigste zum Thema Patchworkzubehör Grundausstattung oder Starterset für Patchworkanfänger. Du findest viele nützliche Utensilien bei Grit im Grit`s live Shop. Folge dem Link und du kommst direkt zum Shop.